Wie viel Koffein enthält grüner Tee?
Die Antwort darauf ist unterschiedlich.
Unterschiede der Teesorten
Grüner Tee kann genauso viel Koffein enthalten wie Kaffee, insbesondere wenn es sich um Matcha handelt. Matcha ist eine spezielle Form des grünen Tees, bei der die Blätter fein vermahlen werden. Dadurch bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe des gesamten Teeblatts erhalten, was zu einem höheren Koffeingehalt führt.
Eine weitere Variante mit hohem Koffeingehalt ist Gyokuro. Dieser Tee wird lange beschattet, bevor er geerntet wird, was die Bildung von Chlorophyll und Koffein erhöht.
Wenig grüner Tee Koffein enthalten die Grünteesorten Bancha und Kukicha. Diese bestehen aus Blättern der zweiten oder dritten Ernte, und Kukicha enthält auch Teestängel, die weniger Koffein als die Blätter haben. Bancha ist ein Herbsttee, der spät im Jahr geerntet wird. Ähnlich wie bei Wildkräutern enthalten die älteren Blätter weniger Antioxidantien, Koffein und andere Stoffe.
Grüner Tee Koffein Wirkung
Das Koffein im grünen Tee ist grundsätzlich an L-Theanin und andere pflanzliche Gerbstoffe gebunden. Dadurch wird es sanfter an den Körper abgegeben und verursacht keine Koffein-Crashes ‒ anders als beim Kaffee.
Grüner Tee Koffein: Ziehzeit
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ziehzeit. Bei Matcha entfällt diese, da sich das Pulver vollständig im Wasser auflöst. Bei anderen grünen Tees ist die Ziehzeit jedoch entscheidend dafür, wie viel Koffein ins Wasser übergeht.
Je länger die Ziehzeit, desto mehr Koffein wird übertragen. Der erste Aufguss mit langer Ziehzeit hat viel Koffein, während der zweite Aufguss mit kurzer Ziehzeit weniger Koffein enthält. Neben der Teesorte ist also auch die Ziehzeit sehr relevant.
Grüner Tee Koffein: Wassertemperatur
Ein hochwertiger japanischer grüner Tee sollte niemals mit Wasser über 80 Grad Celsius aufgegossen werden. Optimale Temperaturen liegen zwischen 60 und 75 Grad, je nach Teesorte.
Die Wassertemperatur ist der dritte entscheidende Faktor für den Koffeingehalt. Je höher die Temperatur, desto mehr Inhaltsstoffe und Koffein werden gelöst.
Die Kombination ist entscheidend
Eine hohe Temperatur in Kombination mit langer Ziehzeit und Teesorten wie Matcha und Gyokuro führt zu einem sehr hohen Koffeingehalt, der sogar höher sein kann als der von Kaffee. Durch die Bindung an L-Theanin und Gerbstoffe ist dieses Koffein jedoch besser verträglich und verursacht keine Crashes oder Gewöhnungseffekte.
Matcha ist eine besondere Form des grünen Tees, die fein vermahlene Blätter enthält und somit den gesamten Koffeingehalt der Blätter in den Tee überträgt. Hochwertiger Matcha in Ceremonial-Qualität hat oft mehr Koffein als normaler grüner Tee, wie Sencha, und in vielen Fällen auch mehr als eine Tasse Kaffee.
Beim Kaffee hängt der Koffeingehalt von verschiedenen Faktoren wie dem Röstgrad ab.
Fazit: Grüner Tee Koffein
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Matcha den höchsten Gehalt an grüner Tee Koffein aller grünen Teesorten hat ‒ sogar mehr als Kaffee. Ein klassischer japanischer Sencha-Tee hat einen mittleren Koffeingehalt.
Je höher die Wassertemperatur und je länger die Ziehzeit, desto höher ist der Koffeingehalt.
Je niedriger die Wassertemperatur und je kürzer die Ziehzeit sowie je mehr Aufgüsse der Tee hat, desto geringer ist der Koffeingehalt.
Gyokuro hat einen hohen Koffeingehalt für einen japanischen grünen Tee.
Bancha und Kukicha haben einen sehr niedrigen Koffeingehalt und können daher auch nachmittags oder abends getrunken werden, besonders bei zweiten oder dritten Aufgüssen.